Fremdsprache lernen - Wie Sie schneller Vokabeln lernen        
   
Fremdsprache lernen - 7 Wege, wie Sie schneller Vokabeln lernen
Ob Auslandsaufenthalt, Geschäftsbeziehung oder einfach nur so: Gründe dafür, eine Fremdsprache zu lernen, gibt es viele. Sowohl auf Reisen als auch auf dem Lebenslauf macht es sich schließlich immer gut, mehrere Sprachen zu sprechen. Doch Sprachen sprechen ist die eine Sache. Sprachen lernen ist die Andere. Und dies kann leider ein ganz schöner Kraftakt sein. Sprachkurse, Tandem-Partner, Vokabeln pauken und trotzdem wollen einige Wörter einfach nicht in Ihrem Kopf bleiben? Dann ist dieser Artikel genau richtig für Sie. Denn hier stellen wir Ihnen 7 Wege vor, wie Sie das Vokabeln lernen effektiver gestalten können. Lernen Sie eine Fremdsprache schneller und mit mehr Spaß! Hier kommen unsere 7 Wege für müheloses Vokabeln lernen:

Eine Urlaubsreise in die > Toskana ist ein guter Anreiz, um die italienische Sprache zu lernen. Foto: Klaus Rünagel, Italien.Info
1: Lernen mit allen Sinnen: Visuelles Lernen und haptisches Lernen
Wir lernen besser, wenn wir mehrere Sinne einsetzen. Wenn Sie daher ein Wort lesen, sollten Sie es anschließend auch immer abschreiben, da Ihr Gehirn beim Schreiben das Wort noch einmal (diesmal haptisch) aufnehmen kann. Auch visuelle Hilfsmittel wie Karteikarten, die die meisten von uns noch aus Schulzeiten kennen helfen enorm bei dem Vokabel lernen. Ein besonders guter Tipp für Sprachanfänger ist es, sich Bezeichnungen für Möbel und Wohnung (Tür, Tisch, Heizung, Küche…) auf Karteikarten zu schreiben und diese rundum in der Wohnung aufzuhängen. So verbindet unser Gehirn das neue Wort direkt mit einem vertrauten Gegenstand. Wem die Wohnung nicht genug an Vokabeln hergibt, der kann auch Bilder von anderen Gegenständen nehmen und auf diesen den Begriff in der neuen Sprache vermerken (also beispielsweise ein Foto Ihres Autos mit dem englischen Wort “Car” darunter). > Mit diesem Tool von Adobe können Sie Ihre Fotos als PDF abspeichern und anschließend die Begriffe in der Sprache Ihrer Wahl hinzufügen.
2: Eselsbrücken
Wer kennt sie nicht, die Eselsbrücken? Sie kennen keine? Dann lassen Sie uns erklären. Der Esel, ein sehr stures Tier, geht nicht gern durch’s Wasser. Man baute daher früher für Esel Brücken, damit diese von A nach B gingen, ohne dabei durch’s Wasser zu müssen. Sprich: Man hatte zwar erst ein wenig mehr Arbeit, konnte sich aber danach über das Ergebnis freuen. Denn auch Menschen merken sich Vokabeln manchmal nur ungern oder schwer. Hier helfen Brücken. Eselsbrücken eben. Bei einer Eselsbrücke verbinden wir Dinge mit dem zu lernenden Wort oder Teilen davon, die uns an andere Dinge erinnern, die uns dann an die Bedeutung des Wortes erinnern. Wir bauen also Brücken von Bedeutung zu Bedeutung. Unser Gehirn kann sich diese Verbindungen leichter merken, als abstrakte Wörter und Laute, da die Bedeutungen mit Dingen verbunden sind, die uns schon bekannt sind. Der Mensch denkt eben lieber in Geschichten, Bildern und Zusammenhängen, als in fremden Lauten. Ein lustiges Beispiel für eine Eselsbrücke beim Vokabeln lernen ist das englische Wort “Sausages” (Würstchen). Wer dieses nämlich auseinanderpflück, bekommt den Satz “Sau, sag es!” nun fehlt noch ein Zusammenhang, der uns an Würstchen erinnert. Denken Sie sich einfach eine kurze Geschichte aus, in der der Protagonist den Antagonisten mit einem Würstchen bedroht, um das Geheimnis von ihm zu erfahren (“Sau, sag es!”). Ihr Gehirn hat nun die Verbindung von einem Würstchen zu dem Satz Sau-sag-es hergestellt und zukünftig werden Sie die Vokabel Sausages nicht mehr vergessen. Probieren Sie es einfach mal mit einem Ihnen schwer zu merkenden Wort aus.
3: Wortstämme erforschen
Wie oben erwähnt, kann unser Gehirn Dinge mit Zusammenhängen besser verstehen und verarbeiten. Wer keine Lust auf Eselsbrücken hat, kann stattdessen aber auch Wortstämme erforschen. Denn viele Wörter können aus der eigenen oder einer anderen Sprache hergeleitet werden. Auch hier gilt: Es fällt uns sehr viel einfacher, uns Zusammenhänge zu merken, als fremdklingende Laute.
4: Kontextuales Lernen
Und auch beim kontextualen Lernen geht es darum, dass unser Hirn sich Dinge besser merken kann, wenn Sie einen Kontext haben. Hier geht es jedoch nicht darum, sich eine Geschichte zu dem Wort auszudenken oder einen Wortstamm zu erfinden, sondern vielmehr darum, Wörter nicht allein zu lernen, sondern innerhalb ganzer Sätze. Schreiben Sie pro Vokabel einen oder mehr Sätze auf und sprechen Sie diese nach. So gewöhnen Sie sich an die neue Vokabel und haben Sie direkt in Ihrem Wortschatz integriert. Sprachapps wie > Duolingo funktionieren ebenso, indem Sie uns neue Worte innerhalb von ganzen Sätzen präsentieren.
5: Vokabeln, die mit Themen zusammenhängen, die Sie interessieren
Der Mensch ist ein Wesen, welches am besten lernt, wenn es Spaß hat und interessiert ist. Sie erinnern sich vielleicht selbst an Ihre Schulzeit: Der Latein-Vokabeltest, auf den Sie überhaupt keine Lust hatten und die Englischarbeit über neue Trends in Amerika, in der Sie geglänzt haben. Warum das eine so viel leichter fiel als das andere? Ganz einfach: Beim Lateintest wurden einfache Worte abgefragt, beim Englischtest haben Sie ebensoviele neue Wörter gelernt, das haben Sie jedoch gar nicht gemerkt, weil Sie zu sehr mit dem interessanten Thema beschäftigt waren. Wie auch oben schon erwähnt, ist stupides Vokabeln lernen meist nie der beste Weg, um eine Fremdsprache zu lernen. Verknüpfen Sie Ihre Interessensgebiete mit dem Lernprozess, lernen Sie Vokabeln über Dinge, die Sie wirklich interessieren und schon werden Sie sehen, es geht viel schneller.
6: Filme, Musik und Konversation mit einem Tandem-Partner
Hinzu kommt natürlich das “wie”. Denn Sprachen lernt man eben am besten indem Sie viele Berührungspunkte haben. Vokabeln aufschreiben und lernen ist das Eine. Doch auch Konversationen, Hörverstehen, Aussprache und Sprachgebrauch sind wichtig. Und hierfür eignen sich die Vokabelhofe eher weniger. Suchen Sie stattdessen nach Filmen und Musik in der neuen Sprache. Gerade Serien, die Sie bereits kennen eignen sich hervorragend zum Sprachen lernen. Schalten Sie ruhig auch die Untertitel an – allerdings ebenfalls in der neuen Fremdsprache. So sehen und hören Sie Ihnen bekannte Inhalte in der neuen Sprache und können mit etwas Übung direkt den Sprachgebrauch in Ihrem Alltag integrieren. Auch Tandem-Partner sind hierfür wichtig. Achten Sie darauf, die Sprache, die Sie lernen auch tatsächlich zu benutzen und nicht nur in einem stillen Kämmerlein zu lernen. Wer bereits einen Auslandsaufenthalt hinter sich hat weiß: Wenn man von einer Sprache täglich umgeben ist, lernt man diese viel schneller. Schaffen Sie sich daher Räume in Ihrem Alltag, wo die neue Sprache präsent ist.
7: Wiederholungen und die richtigen Abstände
Ein Tipp zum Schluss: Übung macht den Meister. Aber mit den richtigen Abständen. Denn wer jeden Tag mehrere Stunden übt, ist unter Umständen weniger effektiv als der, der eine Lernpause einlegt. Unser Gehirn braucht Zeit zum Verarbeiten. Ein besonders guter Rhythmus ist daher alle zwei Tage für einen kurzen Zeitraum zu üben. Probieren Sie es einfach einmal aus, wir wünschen viel Erfolg beim Erlernen Ihrer neuen Fremdsprache.