Wer Ratschings besucht, wird von der unberührten und wilden Natur beeindruckt sein. Beim Wandern lassen sich hier magische und atemberaubende Momente erleben – egal, zu welcher Jahreszeit. Ob man im Frühjahr über taubenetzte Almwiesen läuft, um den Sonnenaufgang zu erleben, sich im Sommer in einem eiskalten Bergsee erfrischt oder im Herbst die bunten Farben der Wälder bewundert – die drei Talschaften sind immer eine Reise wert
Die Gilfenklamm – Wanderung am Wasserfall
Wer durch die Gilfenklamm wandert, wird dabei begleitet vom Donnern und Tosen des Wasserfalls, der sich über 15 Meter in die Tiefe stürzt. Es geht über hölzerne Stege und schmale Brücken, so dass eine wunderbar abenteuerliche Stimmung aufkommt. Doch das ist nicht alles. Denn die Schlucht besteht nicht einfach aus irgendeinem Gestein, sondern aus Marmor. Ehemals weiß, hat die Zeit mit verschiedensten Grüntönen ihre Spuren auf dem edlen Gestein der turmhohen Felsen hinterlassen. Zur Gilfenklamm gibt es mehrere Zugänge. Besonders beliebt ist jedoch der Zugang vor der Stanger Brücke. Von Jaufensteg aus kann die Klamm abwärts beschritten werden. Die Klamm kann auch sehr gut mit Kindern begangen werden. Das Mitführen eines Kinderwagens ist jedoch nicht möglich, so dass es sich empfiehlt, kleinere Kinder in Trage oder Kraxe zu transportieren.
Wanderung zum Becherhaus – die höchste Schutzhütte von Südtirol
Das Becherhaus ist die höchstgelegene Schutzhütte Südtirols. Auf die 3.195 Meter Höhe gelangt man durch eine mittelschwere Wanderung. Ein langer Aufstieg führt an der Aglsbodenalm, der Grohmannhütte und der Teplitzer Hütte vorbei. Dabei gilt es ein paar Gletscherpassagen und leichtere Kletterpassagen zu bewältigen. Wer möchte, kann im Becherhaus sogar übernachten. Auf diese Weise kann die Wanderung auf zwei Tage verteilt werden.
Der Ridnauner Höhenweg – auf der Sonnenseite
Auf der Sonnenseite von Ridnaun gibt es die Möglichkeit für eine lange Bergtour mit wunderbarem Panoramablick. Hier begibt man sich in eine hochalpine Umgebung mit denkbar abwechslungsreicher Landschaft. Begleitet werden Wanderer bei der Tour vom Ausblick auf die hohen Gipfel und Gletscher der Stubaier Alpen wie das Zuckerhütl und die Sonklarspitze.
Burgruine Reifenegg – Erlebnistour mit Schlucht und Burg
Ganz klar, die Gilfenklamm ist ein einmaliges Erlebnis. Noch besser wird es, wenn die Tour ein wenig verlängert und mit einem Besuch der Ruine Reifenegg verbunden wird. Heraus kommt eine immer noch kurze, aber ausgesprochen abwechslungsreiche Wanderung. Diese führt zunächst durch die 400 Meter lange Klamm mit ihren 200 Höhenmetern. Am oberen Ende der Gilfenschlucht kann im Gasthof Jaufensteg eine kleine Rast eingelegt werden. Im Anschluss geht es frisch gestärkt durch Wald und Wiesen zur Ruine Reifenegg. Diese besteht noch aus einem Turm und den Grundrissen der Burganlage. Der Rückweg ist schließlich über einen Waldpfad zum Eingang der Schlucht möglich.
Stubaier Grenzrunde – für Freunde der gepflegten Einsamkeit
Wer es ruhig und einsam mag, wird diese Tour lieben. Auf wenig begangenen und teilweise neuen Steigen geht es vom Wipptal ausgehend auf den Hohen Freiger, zum größten Gletscher von Südtirol. Dieser Weg ist allerdings nicht als Tagestour zu meistern. Eine Woche sind versierte Wanderer entlang des Grenzkamms von Hütte zu Hütte unterwegs und erfreuen sich an der Vielseitigkeit der Südtiroler Bergwelt über eine Strecke von 52 Kilometern. Gut 30 Stunden reine Wanderzeit sollten eingeplant werden.
Tatsächlich lagen einige Wege der Hüttenwanderung noch bis vor wenigen Jahren unter altem Gletschereis. Ein Aufstieg war nur mit der entsprechenden Ausrüstung möglich. Doch leider macht sich auch in der Südtiroler Bergwelt > der Klimawandel bemerkbar.
Über sieben Seen musst du gehen – für Alpinwanderer
20 Kilometer Länge, 1.400 Höhenmeter – diese Wanderung ist nichts für Anfänger. Doch sie ist alle Mühen wert. Wer kein Neuling auf alpinem Gelände ist und wer eine gute Grundkondition besitzt, wird an dieser ausgedehnten Tagestour viel Freude haben. Denn es handelt sich um eine der schönsten Rundwanderwege der Region. Es geht rund um die Krapfenkarspitze und vorbei an sage und schreibe sieben kristallklaren, glitzernden Gewässern.
Lohnende Aussichten – Tour auf den Fleckner
Über 6,7 Kilometer führt diese Tour auf eine Höhe von 2.358 Metern. Es handelt sich um eine mittelschwere Wanderung, die aufgrund der Kürze der Strecke aber auch gut geeignet ist für ambitionierte Wanderneulinge, die herrliche Aussichten zu schätzen wissen. Denn auf dem Weg wird ein wunderbarer Aussichtspunkt mit Blick auf das Vermohltal passiert. Und auf der Terrasse der Flecknerhütte kann man sich mit einer leckeren Brotzeit für den Aufstieg belohnen.